Review | Trine 5: A Clockwork Conspiracy

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Mit Trine 3 hat Frozenbyte etwas Neues ausprobiert, aber es hat nicht ganz geklappt. Mit Trine 4 entschied man sich daher, zur Erfolgsformel der ersten beiden Teile der Serie zurückzukehren. Das Ergebnis war ein besseres Spiel, aber es wurde zu viel auf Nummer sicher gegangen. So blieben beispielsweise die Fähigkeiten der Charaktere mehr oder weniger gleich, was dazu führte, dass sich die Rätsel im Laufe des Abenteuers wiederholten. Daher war der vierte Teil etwas enttäuschend. Mit Trine 5 will Frozenbyte nun wieder zeigen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben.

Von gut zu böse

Die drei Charaktere der Trine-Serie galten schon immer als Helden. Doch aufgrund eines ausgeklügelten Plans eines bösen Duos werden sie nun beschuldigt, die Stadt zerstört zu haben. Also machen sich der Zauberer Amadeus, die Diebin Zoya und der Ritter Pontius auf den Weg, um zu beweisen, dass jemand anderes hinter den Verwüstungen steckt. Sie tun dies in einem 2,5D-Abenteuer, das voller Rätsel und gelegentlicher Kämpfe ist, um endlich ihr Ziel zu erreichen und ihren Namen reinzuwaschen.

Das gleiche Lied?

Wenn man Trine 5 spielt, merkt man schnell, dass sich nur wenig geändert hat. Du spielst wieder mit den gleichen Charakteren, die immer noch die gleichen Fähigkeiten haben. Der Zauberer kann immer noch viereckige Blöcke herbeizaubern und verfügt über die Kraft der Levitation. Der Ritter kann wieder Hindernisse mit seinem Schwert zerstören, und die Diebin kann mit Pfeil und Bogen ein Seil abfeuern und es als Ranke benutzen. Da die Helden über dieselben Kräfte wie in Trine 4 verfügen, sind die Rätsel, denen man begegnet, fast identisch mit denen des Vorgängers. Das mag ein wenig enttäuschend wirken, denn auf den ersten Blick gibt es wenig Innovation.

Daher stellt sich die Frage, warum es wieder einmal keine wirklichen Fortschritte gegeben hat. Warum hat der Entwickler zum Beispiel keinen neuen Charakter mit einzigartigen Fähigkeiten hinzugefügt, mit dem man neue Rätsel erstellen kann? Ist Frozenbyte die Inspiration für diese Serie ausgegangen und vielleicht ist es an der Zeit, sie in Ruhe zu lassen? Aber… glücklicherweise verwandelt sich diese anfängliche Enttäuschung bald in eine angenehme Überraschung. Es wird nämlich ziemlich schnell klar, dass sich die Rätsel nicht wiederholen und stattdessen viel Abwechslung bieten. Außerdem wird im Laufe des Spiels immer deutlicher, dass die Rätsel immer anspruchsvoller werden. Konnte man das Spiel im vierten Teil noch recht einfach durchspielen, so ist das jetzt nicht mehr der Fall. Vor allem ab der Hälfte des Spiels stößt man auf immer komplexere Rätsel, die die grauen Zellen ganz schön beanspruchen, was sehr cool ist.

Besser ausgearbeitet

Dass die Rätsel immer anspruchsvoller werden, liegt unter anderem daran, dass die drei Helden im Laufe ihres Abenteuers neue Fähigkeiten erlangen. Das bringt dich in immer komplexere Situationen, bei denen du dich manchmal fragst, wie du sie lösen sollst. Da ist wirklich kreatives Denken gefragt. Wenn man es dann endlich geschafft hat, ist die Euphorie groß und macht Lust, das Spiel weiterzuspielen. Der Aufbau des Schwierigkeitsgrades ist sehr gut durchdacht, so dass man nie vor eine unlösbare Aufgabe gestellt wird. Man muss sich nur gut merken, wie man die vorherigen Rätsel gelöst hat.

Es gab noch einen anderen Bereich in Trine 4, in dem Wiederholungen schnell zu Monotonie führten, und das waren die Kämpfe. Auch hier hat Frozenbyte Fortschritte gemacht. Die Kampfszenen bieten mehr Abwechslung bei den Gegnern und man hat ein bisschen mehr Angriffsmöglichkeiten, was der schnellen Langeweile entgegenwirkt. Die Sache ist jedoch, dass die Kämpfe immer noch nicht super sind. Sie sind nett, aber das ist auch schon alles. Irgendwann wird es ein bisschen eintönig. Das liegt auch daran, dass man hauptsächlich denselben Angriff benutzt, weil er den meisten Schaden anrichtet. Die Kämpfe sind zwar besser als im vierten Teil, aber sie reichen bei weitem nicht an das Niveau der Rätsel heran. Außerdem gibt es gegen Ende zu viele Momente, in denen man kämpfen muss. Die Bosskämpfe sind zum Glück ein bisschen besser geworden. Auch hier sind die Angriffsmuster etwas vorhersehbar, aber die Abwechslung sorgt für eine nette Abwechslung zum Rätselraten.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Wirklich cool ist, dass man das Spiel auch im Koop-Modus spielen kann – mit bis zu drei anderen Spielern, sowohl lokal als auch online. Auch hier kann jeder mit der gleichen Figur spielen. Die Rätsel passen sich dann an die Anzahl der Spieler an, so dass man ein etwas anderes Erlebnis hat, als wenn man alleine spielt. Man muss dann zusätzliche Dinge tun, um weiterzukommen. Wenn du zum Beispiel im Einzelspielermodus ein Rätsel lösen musst, bei dem du einen Eimer mit Wasser füllen musst, werden es im Mehrspielermodus mehrere. Das Anpassen von Rätseln gilt auch im Einzelspielermodus, allerdings auf einem höheren Schwierigkeitsgrad. Sie müssen sich dann mehr anstrengen, um voranzukommen. Es lohnt sich also, wenn man die Kampagne beendet hat, auf einer höheren Stufe neu zu beginnen. Die Kampagne hat ohnehin eine überraschende Länge, so dass das Spiel auf jeden Fall ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet (29,99 €).

Wie man es von der Serie gewohnt ist, sieht es grafisch gut aus. Der cartoonartige Stil der Helden und Umgebungen sorgt für ein märchenhaftes Gefühl. Dies wird durch die Tatsache verstärkt, dass alles sehr farbenfroh aussieht, etwas, wofür die Serie bekannt ist. Die leuchtenden Farben strahlen auch in diesem Teil wieder über den Bildschirm. Die 4K-Auflösung sorgt dafür, dass alles scharf aussieht. Kombiniert mit einer stabilen Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde gibt es wenig zu meckern. Die grafische Pracht wird außerdem von Musiktiteln umrahmt, die das märchenhafte Thema perfekt ergänzen.

  • Gespielt auf: Playstation 5.
  • Auch verfügbar für: PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC.

Fazit

Die Kritiken zu Trine 4 sind nicht auf taube Ohren gestoßen, denn Frozenbyte hat dafür gesorgt, dass Trine 5: A Clockwork Conspiracy nicht die gleichen Schwächen aufweist. Die Hauptfiguren gewinnen im Laufe des Abenteuers an Fähigkeiten, und die Rätsel sind viel abwechslungsreicher und anspruchsvoller als im Vorgänger. Ein höherer Schwierigkeitsgrad oder das Spielen im Koop-Modus sorgen für eine etwas andere Erfahrung und steigern den Spielinhalt. Auch die Kämpfe sind jetzt etwas besser, erreichen aber bei weitem nicht das gleiche Niveau wie die Rätsel des Spiels. Trine 5 ist einfach der beste Teil der Serie, aber ein sechster Teil muss wirklich große Neuerungen bringen, wenn er sich von ihr abheben soll.

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